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Bilanz des 9-Euro-Tickets: „Fast jeder kennt es – Tausende nutzten es“
Das 9-Euro-Ticket war ein Erfolg. Das lässt sich zum Ende des dreimonatigen Zeitraums dieses günstigen Tickets festhalten. Im Gebiet des Verkehrsverbundes Region Braunschweig (VRB) wurden insgesamt ca. 300.000 9-Euro-Tickets bei den Busunternehmen und im App-Vertrieb verkauft. Die Eisenbahnunternehmen melden ihre Verkäufe bundesweit an die Deutschlandtarifverbund GmbH.
Die Nachfrage ist insbesondere in Freizeitgebiete und am Wochenende gestiegen. So waren die Busse in den und im Harz ebenso gut gefüllt wie beispielsweise auch an die Seen im Landkreis Gifhorn. Häufig wurde das Ticket in Zusammenhang mit dem neuen, flexiblen Bedienangebot flexo genutzt. Zahlreiche Fahrgäste kombinierten 9-Euro-Ticket – flexo - Zug für einen Tages-Ausflug. Im Stadtgebiet Braunschweig erreichten die Nutzerzahlen sogar wieder das Niveau vor der Corona-Pandemie.
Neue Pendler bzw. Berufstätige, die das Ticket regelmäßig nutzten, wurden seltener angetroffen. Im Harz haben berufstätige Fahrgäste teilweise eher Abstand genommen mit dem Bus zu fahren, weil diese regelmäßig mit Freizeit-Fahrgästen ausgelastet waren, vor allem in den niedersächsischen Sommerferien.
Die Auslastung der Fahrzeuge hat deutlich zugenommen, jedoch wurden nur in Ausnahmefällen die Kapazitäten überschritten. Auf einigen, touristisch nachgefragten Verbindungen, wurden teilweise Verstärkerfahrten angeboten.
Insgesamt sehen die 19 Verkehrsunternehmen im VRB das Experiment 9-Euro-Ticket aus Sicht der Fahrgäste sehr positiv. „Nahezu jeder Mensch in der Region hat vom 9-Euro-Ticket gewusst, Tausende haben es genutzt“, betont VRB-Geschäftsführer Jörg Reincke. „Die hohen Nutzerzahlen zeigen zudem, dass die Bürgerinnen und Bürger bereit sind, den ÖPNV als Alternative ins Auge zu fassen, sofern die Rahmenbedingungen attraktiv sind“, ergänzt Geschäftsführer Ralf Sygusch.
Beide Geschäftsführer sind sich mit den Verkehrsunternehmen einig: Neben dem Preis war auch die Einfachheit der Nutzung entscheidend. Insofern sei die Politik nun gefordert, einen attraktiven ÖPNV dauerhaft sicherzustellen und zu finanzieren, hierzu gehöre nicht nur der Tarif, sondern vor allem ein gutes und vernetztes Angebot in allen Regionen. Denn nur, wenn beides gegeben sei und dann bei einer deutlich häufigeren Nutzung keine Kapazitätsengpässe bestünden, würde das Angebot von Bus und Bahn als attraktiv empfunden und dann auch dauerhaft genutzt.
„Notwendig ist ein verlässlicher, finanziell gesicherter Rahmen von Bund und Ländern“, sagt Sygusch. Auch die fortlaufenden Kosten der Verkehrsunternehmen müssten gedeckt werden. Insofern sei die Weiterentwicklung des ÖPNV kein „Sprint“ von drei Monaten, sondern ein langjähriger Prozess.
Als Anschluss an des 9-Euro-Ticket hält der VRB ein Angebot für Neu- und Abo-Stammkunden bereit. Wer jetzt in ein Abo des VRB einsteigt, fährt im ersten Monat weiterhin für nur 9 Euro. Danach gilt der reguläre Abo-Preis. Dieses Angebot gilt für Plus-Abo, 9 Uhr-Abo, Senioren-Abo, U21-Abo sowie die Schüler-Jahreskarte. Auch Bestands-Abonnentinnen und Abonnenten fahren ebenfalls weiter für nur 9 Euro monatlich, wenn sie einen Neu-Abonnenten werben. Dieses Angebot gilt bis Dezember 2022.
(Quelle: Verkehrsverbund Region Braunschweig)